Während unseres Aufenthalts vom 20. bis 24. März 2022 durften wir am Schulleben des Gymnasio in Konitsa und an verschiedenen Unterrichtsveranstaltungen teilnehmen.
Wir besuchten die Kollegen in verschiedenen Fächern wie Altgriechisch, griechische Tragödie (tatsächlich ein Unterrichtsfach!) oder Deutsch im Unterricht.
Neben Englisch wird das Fach Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, deshalb kann man sich mit den Schülern teilweise auf Deutsch unterhalten!
Am zweiten Vormittag, den wir in der Schule verbrachten, wurden wir von den Schülern mit einem tollen Frühstück empfangen. Es gab vor allem regionale und auch selbstgemacht Produkte, wie Honig, Marmelade, Schokoladen-Brotaufstrich, Joghurt und Obst. Als Getränk lernten wir den griechischen Bergtee kennen - von einem Schüler selbst gesammelt.
Musik und Tanz spielen in der griechischen Tradition eine bedeutende Rolle. Bei unserer Ankunft im Lehrerzimmer des Gymnasio in Konitsa wurden wir durch einen Geigenspieler (in Wirklichkeit der Musiklehrer) mit griechischen und deutschen Klassikern und der Europahymmne empfangen.
Der 25. März ist ein Nationalfeiertag der Griechen. Im März 1821 erhoben sich die Griechen gegen die türkischen Besatzer. Der Befreiungskampf dauerte etliche Jahre. 1830 wurde der heutige Staat Griechenland gegründet. Aus diesem Grund zelebrieren die Griechen jedes Jahr diesen Tag. In allen Ortschaften finden Feierlichkeiten und Aufführungen statt. Das Gymnasio Konitsa bereitet sich mit einem Schülermarsch auf diesen Tag vor!
Die Kokkoris-Brücke stammt aus dem Jahr 1750 und ist ähnlich wie die Brücke über den Aoos bei Konitsa eine Bogen- bzw. Gewölbebrücke, wie sie im Epirus in früheren Jahrhunderten traditionell gebaut wurde. Die Brücke überspannt hier eine Klamm nahe Koukouli.
Die Brücke von Konitsa gehört zu einigen erhaltenen Bogenbrücken, die die Schluchten im Epiros überspannen. Die Brücke hier ist eine der eindrucksvollsten und mit über 20 m Höhe auch eine der höchsten in der Region. Sie überspannt den Aoos-Fluss und ist gleichzeitig der Anfang der Vikos-Schlucht, die einige Kilometer flussaufwärts zu einer der beeindruckendsten Schluchten der Welt wird.
Die Vikos-Schlucht gehört zu den tiefsten Schluchten der Welt. Vom Verhältnis Höhe und Breite ist sie laut Guinness-Buch der Rekorde die tiefste Schlucht und ist damit sogar tiefer als der Grand Canyon.
Die Vikos-Schlucht gehört zu den beeindruckenden Landschaftsformen des Epirus und nördlichen Griechenlands. Sie gehört zu den tiefsten Schluchten der Welt. Von einigen Aussichtspunkten (z.B. Oxia) - die über das kleine Dörfchen Monodendri gut zu erreichen sind - hat man einen wunderbaren Blick in das Schluchtensystem mit seinen bis zu 1000 m in die Tiefe abfallenden Steilwänden.
Das verschlafene Dörfchen Monodendri ist besonders durch die Nähe zur Vikos-Schlucht bekannt und seit einigen Jahren auch durch den Epirus-Steig, einer der schönsten und eindrucksvollsten Wanderwege Griechenlands und Europas. Der Weg führt mitten durch die Ortschaft. In einem Gebäude ist ein kleines Handarbeitsmuseum untergebracht, das die Textilherstellung und ihre frühere Bedeutung in der Region verdeutlicht.
Nach unserem Besuch in der Vikos-Schlucht wurden uns in dem beschaulichen Dörfchen Monodendri von Haritakis, dem Direktor des Geoparks Vikos-Aoos, T-Shirts und Kappen mit dem Logo des Geoparks, Wanderführer und Flyer überreicht. Damit werden wir gerne für diesen tollen Geopark Werbung machen!
Die Festung von Ioannina wurde im Jahr 528 von Kaiser Justinian gebaut. Sie ist die älteste byzantinische Festung Griechenlands. Während der türkischen Herrschaft bis 1822 lebte Ali Pascha in der Festung. Heute ist die weitläufige Anlage eine beliebte Touristenattraktion, Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den See von Ioannina, seine Insel und die hoch aufragenden, im Frühjahr noch schneebedeckten Berge des Umlandes.
In der Festung von Ioannina ist das Silbermuseum untergebracht. Hier kann man anhand originaler Exponate die Bedeutung der Silberbearbeitung in der Region, die einzelnen Schritte der Verarbeitung von Silber zu Schmuck- und Prunkgegenständen und die Kunstfertigkeit der Silberschmiede nachvollziehen. Das Museum bietet einen tollen Einblick in die Silberverarbeitung im Epirus, zwischen Tradition und kulturellem Erbe.
Am letzten Tag vor unserem Rückflug nach Deutschland suchten wir mit unseren griechischen Austauschkollegen und den Mitarbeitern ein schönes Restaurant mit typischen griechischen Speisen hoch über dem See von Ioannina auf. Neben Fachsimpelei kam natürlich auch das lockere Zusammensein nicht zu kurz.