Wie lange dauert eine Ausbildung zur Schneiderin? Ist es ein großer Schritt selbständig zu werden? Warum wollten Sie unbedingt Schneiderin werden? Wo kann man sich ausbilden lassen? Nehmen Sie in Ihrer Schneiderei auch Praktikanten an? Hier nur ein paar der Fragen, die Schüler der Jahrgänge 9 und 10 im Textilunterricht erarbeitet haben und sie der Schneiderin Kerstin Krämer aus Bad Berleburg stellten.
In dem von den Schülern geführten Interview erfuhren sie, dass Frau Krämer bereits seit 20 Jahren als selbständige Schneiderin in Bad Berleburg arbeitet und diesen Schritt auch nie bereute. Weiterhin erzählte sie über ihren Werdegang und ihren Arbeitsalltag. „Die Voraussetzung, eine gute Schneiderin zu werden, ist es, handwerkliches Geschick zu haben und fingerfertig zu sein. Ein gutes Matheverständnis ist natürlich auch hilfreich.“ Besonders das Gespräch über das Berufsbild, die Voraussetzungen und den Ablauf der Ausbildung interessierte die Schülerinnen und Schüler besonders, weil sie sich in absehbarer Zeit selbst einen Beruf aussuchen werden, indem sie sich wohlfühlen.
In ihrer Schneiderei Krämer werden hauptsächlich Hochzeitskleider nach Maß angefertigt. Aber auch andere angepasste Kleidungsstücke und Ausbesserungen verschiedenster Arten stehen auf ihrem Arbeitsplan. So werden heutzutage oft auch Hosen mit Löchern nur so präpariert, dass die Löcher nicht noch größer werden, denn das ist der momentane Trend. Auch auf Frage der Schüler, was das außergewöhnlichste Kleidungsstück wäre, welches sie je genäht habe, staunten diese nicht schlecht: Ein Hundemantel für einen kranken Hund, der zum Schluss sogar richtig schick war.
Nach diesem einstündigen Interview zwischen Schülern und Frau Krämer folgte noch ein praktischer Workshop, in dem sie gemeinsam mit den Schülern Turnbeutel nähte. Hierbei lernten sie die praktische Arbeit einer Schneiderin kennen, übertrugen Schnittmuster auf ihre Stoffe, arbeiteten selbst an der Nähmaschine und hielten anschließend ihren genähten Turnbeutel in den Händen.
Für die Schülerinnen und Schüler aus den beiden Textilkursen war dieser Vormittag abwechslungsreich und „mal was anderes, was uns wirklich Spaß gemacht hat“.